Mi, 26.03.2014 - 19:00

26.03.2014 – Mittwoch – ÖKOFILMTOUR

Beginn: 19:00 – Die Rückkehr des Wiedehopfs
Beginn: 20:00 – Eine-Milliarden-Dollar-Fisch
Beginn: 21:00 – Waschbär – Einwanderer aus Wildwest

Die Rückkehr des Wiedehopfs

Im Alten Ägypten galt der Wiedehopf als heilig, in Persien symbolisierte er Mut, und die Bibel stufte ihn als nicht essbar ein. Heute gehört die Unterart der Baumhopfe zu den gefährdeten Tierarten Österreichs. Schuld daran ist zum einen der Anfang der 50er Jahre im Zuge intensiver Landwirtschaftsmethoden einsetzende Rückgang von Wallhecken und lichtem Gehölz, dem natürlichen Lebensraum des Vogels. Zum anderen hat der umfangreiche Einsatz von Pestiziden die Mai-, Bock- und Hirschkäfer und damit die Nahrungsgrundlage des Wiedehopfs vernichtet. Der Zimmermann Manfred Eckenfellner, der mit Kameras ausgestattete Nester baut, und der Bioweinbauer Karl Fritsch, der die Artenvielfalt auf seinen Weinbergen erhalten will, kämpfen für den Schutz des seltenen Vogels. Gezeigt werden Balzrituale, Paarungsverhalten, Angriffe von Füchsen, Schlangen oder Raubvögeln, das Schlüpfen der Kleinen und die Adoption eines verwaisten Vogeljungen durch einen der Männer, nachdem ein Unwetter das Nest zerstört hatte. Passagen über das Verhalten der Tiere wechseln mit atemberaubenden Aufnahmen vom Vogelzug ab, wenn der Wiedehopf im Frühjahr aus dem 8.000 Kilometer entfernten afrikanischen
Winterquartier zurückkehrt.

Eine-Milliarden-Dollar-Fisch

In der Donau lebt ein Fisch, der größer wird als der Weiße Hai. Er führt sein Leben im Verborgenen – der Beluga, der König der Donau. Mehr als 200 Millionen Jahre kannte der 8-Meter-Fisch keine Feinde, heute befindet er sich am Rande des Aussterbens. Umweltverschmutzung, Flussregulierungen und Überfischung hatte die Evolution nicht einkalkuliert. Und der Beluga-Kaviar wird mit Preisen von bis zu 20.000 US Dollar je Kilogramm gehandelt. Dennoch könnte gerade das Interesse an ihrer wertvollen Fracht die Tiere vor ihrem Exodus auf diesem Planeten schützen. Das Drehteam folgte den Wissenschaftlern bei ihrem Wettlauf gegen die Zeit.

Waschbär – Einwanderer aus Wildwest

Einst hat man Waschbären nach Deutschland geholt, weil man sie brauchte. Angefangen hat alles mit Pelztierfarmen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Weil die Qualität der Felle aus Gefangenschaft deutlich schlechter war, als die von Tieren in freier Wildbahn, beschlossen der Züchter Rolf Haag und Forstmeister Freiherr Sittich von Berlepsch zwei trächtige Pärchen auszuwildern.
Etwa eine halbe Million Waschbären leben heute in Deutschland. Selbst in Großstädten wie Kassel treiben sie ihr Unwesen. Die Waschbären fanden ideale Bedingungen vor und vermehrten sich fleißig. Erst recht, als kaum noch einer auf sie schoss, weil niemand mehr an Waschbärpelzen interessiert war. Plötzlich machten sich die Jäger Sorgen um all die anderen Tiere, die der Waschbär nun mutmaßlich auffraß. Stimmen wurden laut, die forderten, ihn in Deutschland auszurotten. Sie sind bis heute nicht verstummt.
Umfangreiche Untersuchungen darüber, welchen Einfluss Waschbären auf die heimische Tierwelt haben, ließen lange auf sich warten. Die Biologen Frank Uwe Michler und Berit Köhnemann begannen ab 2006 Licht in das Dunkel zu bringen, mit überraschenden und größtenteils beruhigenden Ergebnissen.
Die Doku-Fiktion „Waschbären – Einwanderer aus Wildwest“ zeigt in vielen Spielszenen die Geschichte der Waschbären in Deutschland, Ausschnitte aus ihrem Leben in Wäldern und Städten und die Arbeit der Wissenschaftler.
Verraten sei nur so viel: Sie auszurotten ist so gut wie unmöglich. Deutschland muss sich damit abfinden. Waschbären sind gekommen, um zu bleiben.